Wie die afrikanische Studentin Soraya Mbea in zehn Monaten den Krebs besiegte

Im Dezember 2019 sprach Soraya Mbea in der Herzklinik von RobinAid in Yaoundé im Kamerun vor. Für die 19-jährige Studentin war die Stiftung des Hamburger Arztes Matthias Angrés die letzte Hoffnung – in ihrem Brustkorb wuchs ein seltener und großer Tumor (Pathoblog berichtete). Gut zehn Monate später erholt sich die junge Frau in Göttingen und Hamburg von einer Tortur, die ihr das Leben gerettet hat: Soraya Mbea ist tumorfrei. Angrés: „Sie hat im Moment noch Defizite bei der Immunabwehr, aber sie hat sich super erholt und hat die Therapie ohne große Blessuren überstanden.“

Behandlungsraum Yaoundé

Zwar konnte ihr in ihrer Verzweiflung die auf herzkranke Kinder festgelegte Stiftung nicht helfen. Doch Angrés selbst ließ nicht locker: Der Mediziner setzte mit der Hilfe seines Freundes Markus Tiemann vom Institut für Hämatopathologie auch letzte Hebel in Bewegung – im Januar kam die Patientin in die Uni-Klinik nach Göttingen – wo der stationäre Teil ihrer Behandlung übernommen wurde. Für den Rest der gewaltigen Therapiekosten (Angrés: „ein kleines Einfamilienhaus“) und die ambulante Behandlung in der IKO, der Interdisziplinären Kurzzeitonkologie des Göttinger Universitätskrebszentrums, kam eine ganze Reihe von privaten Stiftern auf. Soraya erhielt eine antikörperbasierte Chemotherapie, anschließend eine Strahlentherapie. Mit überragendem Erfolg: Bereits nach wenigen Wochen war der Tumor deutlich kleiner geworden, Mitte Oktober kam grünes Licht von ihren Ärzten: Soraya Mbea hat den Krebs besiegt.

„In drei bis vier Monaten sind wir in dieser Frage auf der ganz sicheren Seite“, so Angrés. Dann kann die junge Frau nach Kamerun zurückfliegen, wo ein Labor in Yaoundé ihre Werte überwachen wird – per Telemedizin in enger Abstimmung mit ihren Therapeuten in Göttingen. Ihr Medizinstudium will Soraya Mbea dann fortsetzen. Diese zehn Monate, die ihr Leben retten sollten, haben sie noch zusätzlich motiviert.